Es gibt heute so gut wie kein Geschäftsfeld mehr, in dem ein Unternehmen unangefochten schalten und walten kann. In den meisten Fällen ist die Konkurrenz nur einen Regalmeter oder einen Mausklick weit entfernt und in ebenso vielen Fällen unterscheiden sich die Produkte oder Dienstleistungen ehrlich betrachtet nicht so deutlich voneinander. Aber genau dieser Unterschied muss her, damit man Kunden für sich gewinnen und an sich binden kann. Das ist der Job des Marketings. Das Marketing wiederum lebt in erster Linie von der Bildsprache – und da kommt die Business-Fotografie ins Spiel.
Die Kunden schauen heute genauer hin als früher. Hochglanzbilder alleine reichen selten aus, um Kunden zu überzeugen. Trotzdem hat die Business-Fotografie besonders im Bereich des Marketings nach wie vor eine die wohl wichtigste Aufgabe. Sie setzen mit ihrer Arbeit den Ton, versetzen zum Beispiel die Besucher einer Firmenwebsite in eine Stimmung, transportieren die Corporate Identity in Marketingmaterialien und errichten das Gerüst für das Storytelling. Ein Beispiel: Wer Kunden ansprechen will, die auf hohe Qualität abzielen, wählt für die Bilder Motive, die man unterbewusst mit diesem Begriff in Verbindung bringt, etwa Aufnahmen von glänzenden Maschinenteilen. Soll es dagegen ein grünes, nachhaltiges Image sein, dann sind es Motive wie der elektrische Firmenwagen oder die Solaranlage an der Fassade,die ihren Beitrag leisten können. Erfahrene Business-Fotografen haben eingeschultes Auge für solche Dinge und sind Profis darin, Inhalte und Stimmungen in Bildern auszudrücken.
Die Motivauswahl ist die Grundlage des Handwerks der Business-Fotografen, aber bei Weitem nicht das einzige Instrument im Werkzeugkasten. Die Profis arbeiten darüber hinaus unter anderem mit verschiedenen Perspektiven und mit Farbkompositionen. Mit diesen Mitteln lassen sich beim Betrachter eines Bildes Emotionen wie Wärme, Dynamik, Verbundenheit oder Vertrauen auslösen. Vieles kann in diesem Zusammenhang bereits mit den richtigen Kameraeinstellungen und mit der richtigen Ausleuchtung erreichen, doch auch in der Business-Fotografie geht nichts ohne eine professionelle Nachbearbeitung der Fotos am Computer. Als Auftraggeber kannst du auch in dieser Phase noch auf das Ergebnis Einfluss nehmen und bestimmte Aspekte betonen oder weniger prominent erscheinen lassen.
Wie auch in anderen Teilbereichen und Spezialgebieten der Fotografie sollte es in der Business-Fotografie selbstverständlich sein, dass der Fotograf mit seinem Handwerkszeug gut umgehen kann und aus dem Objektiv ebenso wie aus der Bearbeitungssoftware das Optimale herausholen kann. In der Business-Fotografie kommen neben diesen technischen Voraussetzungen aber noch zwei weitere wichtige Faktoren dazu. Zum einen ist es das Zuhören – der Fotoprofi arbeitet in diesem Fachgebiet immer für ein fest definiertes Ziel und muss verstehen, welche Interessen du als Auftraggeber hast und was du mit den Fotos erreichen willst. Und zum anderen ist in diesem Bereich ein guter Schuss Kreativität gefragt, denn der Auftraggeber weiss inaller Regel nicht, was mit der Kamera überhaupt möglich ist. Der ganze positive Effekt der Fotografie für das Marketing ergibt sich daher meist als Produkt der ausgetauschten guten Ideen beider Seiten, zielgenau umgesetzt mit dem technischen Verständnis des Fotoprofis.
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