Lässt man frühere Experimente mit Licht und einer Projektionsfläche wie die berühmte Camera obscura mal beiseite, so kann die Mitte des 19. Jahrhunderts als Beginn der Fotografie angesehen werden. Zu Beginn wurde diese Technik in erster Linie für Portraits eingesetzt und ersetzte damit mehr oder weniger Pinsel und Leinwand, die zuvor für diese Aufgaben eingesetzt wurden. Wegen des damals noch recht umständlichen Prozesses, ein Foto herzustellen, war auch kaum etwas anderes möglich als Aufnahmen in einer Art Studioumgebung. Schnell aber wurde der Wert der Fotografie auch für andere Dinge als die Abbildung bedeutender Persönlichkeiten erkannt. So liessen sich damit zum Beispiel wichtige Ereignisse dokumentieren oder fremde Länder und Menschen zeigen, von denen man sich vorher kein Bildmachen konnte.
Seit diesen Anfängen hat die Fotografie einen weiten Weg hinter sich gebracht. Im Laufe der Jahre entstanden dabei Fachrichtungen wie die Industriefotografie, die Kunstfotografie oder die Sportfotografie,deren Produkte heute allgegenwärtig sind. Die meisten Fotografen spezialisieren sich, je nach persönlichem Interesse und individueller Fähigkeiten, auf einige Teilbereiche, wobei die einzelnen Segmente teilweise nahe beieinander liegen. Industriefotografen etwa müssen in ihrer Arbeit oft auch auf Elemente aus der Produkt-, Portrait- oder Werbefotografie zurückgreifen.
Die professionelle Abbildung von Maschinen, Arbeitsbereichen oder Produktionsprozessen sind im Kern das Aufgabengebiet des Industriefotografen. Hinter dem Auftrag, solche Motive abzubilden, können aber eine Reihe unterschiedlicher Absichten stecken. Wenn du einen Industriefotografen beauftragst, solltest du deswegen immer sehr klar kommunizieren, was mit den Fotos erreicht werden soll beziehungsweise, welchem Zweck sie dienen sollen.
Der sozusagen «klassische» Auftrag an einen Industriefotografen zielt auf die Nutzung der Fotos in der Werbung und im Marketing des Unternehmens. In diesem Rahmen geht es zum Beispiel darum, für Kunden einen Herstellungsprozess zu visualisieren oder die Vielseitigkeit des Maschinenparks abzubilden. Auch diese Aufgabenstellung lässt sich aber noch weiter präzisieren. Du kannst dem Industriefotografen zum Beispiel vorgeben, dass die Prozesse als nachhaltig oder klimaschonend gezeigt oder dass die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten einzelner Anlagen in den Vordergrund gerückt werden sollen. Solche Aufnahmen sollen für die Aussendarstellung oft auch mit den Menschen in Verbindung gebracht werden, die an diesen Anlagen arbeiten. Darüber hinaus wird häufig gewünscht, eine bestimmte Bildsprache oder einheitliche Gestaltung im Sinne der Corporate Identity zu beachten. Du solltest also in jedem Fall dem beauftragten Industriefotografen so viele Informationen wie möglich mitgeben, bevor dieser mit der Arbeit beginnt.
Neben diesem umfangreichen Themenkomplex beschäftigen sich Industriefotografen auch oft mit der Aufgabe, bildliche Dokumentationen zu erstellen. Das geschieht zum Beispiel mit dem Ziel, den Mitarbeitern eine Art Anleitung zur Benutzung oder Vorgehensweise bei bestimmten Arbeitsschritten zu erstellen. Ebenso ist eine Verwendung detaillierter Fotos von Maschinen oder Teilen davon im Sinne der Arbeitssicherheit bedeutsam, denn mit ihnen können Gefahrenquellen erkannt und für die Bediener klar hervorgehoben werden – wofür natürlich präzise Fotos in höchster Qualität nötig sind. Im B2B-Umfeld sind solche Aufnahmen aber auch ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation, etwa umfachlich versierte Geschäftspartner von den eigenen Möglichkeiten überzeugen zu können.
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